Die musikalische Seele der Vienna Symphonic Library

Synchron Stage Orchestra

Wien genießt als „Welthauptstadt der Musik“ auch im Bereich der Musikausbildung international hohes Ansehen. So kommen die besten Instrumentalisten und Sänger/innen aus der ganzen Welt nach Wien, um hier ihre musikalische Ausbildung zu absolvieren und künstlerisch tätig zu werden. Eine Vielzahl an Ensembles und Orchestern bietet den hochtalentierten und bestens ausgebildeten Musikern ein breites Betätigungsfeld, um ihr Können bei täglichen Veranstaltungen und Konzerten unter Beweis zu stellen und Routine zu erlangen.

Nachdem wir in die Synchron Stage umgezogen waren und damit begannen, das großartige Studio für Film- und andere Musikrpoduktionen zu benützen, wurde es notwendig, unseren Bestand an verfügbaren Musiker/innen zu festigen. Für das eigens gegründete Synchron Stage Orchestra wurden nur die besten Musiker/innen aus den renommierten Wiener Orchestern gemäß den Anforderungen an moderne Medienmusikproduktionen nach sehr strengen Kriterien ausgewählt.

Über 200 ausgezeichnete MusikerInnen widmen bis zu einem Jahr ihrer Zeit und bisweilen auch mehr den Aufnahmen für die Vienna Symphonic Library. Sie gelangen an ihre physischen und psychischen Grenzen, manchmal auch darüber hinaus. Und die Anstrengung hinterlässt Spuren. So erzählt der Tenorposaunist Johann Schodl, dass er nach einem halben Jahr Einspielen für die Vienna Symphonic Library stärkere Backenmuskeln bekam. Seither spielt er auch extrem lange Töne in höchster Lage ohne jegliche Schwankungen.

Um die klangliche Konsistenz innerhalb eines Instruments und damit die Kombinierbarkeit der Samples untereinander zu gewährleisten, müssen alle Samples von ein und demselben Musiker auf ein und demselben Instrument gespielt werden. Die Instrumentalisten der Hauptinstrumente stehen daher sechs bis zwölf Monate für Aufnahmen zur Verfügung, denn so lange dauert es, bis z. T. über 40.000 Samples eingespielt sind.

In ausführlichen Gesprächen mit den ausgewählten Musikern werden die Charakteristika der jeweiligen Instrumente bis an die Grenzen ausgelotet. Alle gestaltbaren Parameter werden erfasst und analysiert, hierarchisch katalogisiert und in Partituren gegossen. Dabei wird auch der Übungsfortschritt berücksichtigt, denn das Spielen von perfekten Einzeltönen und Phrasen über den gesamten Tonumfang ist für jeden Instrumentalisten eine Herausforderung. "Bezahltes Üben" nennen sie das, wobei absolute Spitzenmusiker ihre Technik noch verbessern und ihren Leistungshorizont erweitern. Denn mit der Zeit werden Dinge möglich, die sie früher für unmöglich gehalten hatten.